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Treidlkofen

• Dekanat Vilsbiburg, Diözese Regensburg, • Pfarreiengemeinschaft: Binabiburg/Frauensattling – Aich – Treidlkofen - Rothenwörth • Gemeinde Bodenkirchen, Landkreis Landshut, Niederbayern

Der Ort stammt aus der Ausbauzeit des 9. und 10. Jahrhunderts und hat seinen Namen von einem adeligen Grundherrn. Er oder seine Nachkommen, sind vielleicht den Dienstherren Nobili (die Edlen) von Haarbach zuzurechnen. Sie haben eine romanische Kirche gestiftet und erbaut. Dies muß nach 955 n. Chr. gewesen sein, denn die besondere Verehrung des hl. Bischofs Ulrich von Augsburg setzte bald nach dem Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg ein. Der erste offiziell von Rom Heiliggesprochene war Bischof Ulrich von Augsburg. Heilig gesprochen durch Papst Johannes XV. in einer förmlichen und feierlichen Kanonisation am 31. Januar 993, zwanzig Jahre nach seinem Tod. 1061 ist erstmals das Patrozinium Ulrichs neben dem von Afra, für Dom und Kloster in Augsburg nachgewiesen.

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Ausstattung der Kirche

Den Kunstdenkmälern von Niederbayern1 aus dem Jahr 1921 wird entnommen:

- Von der ursprünglichen, romanischen Anlage ist nichts mehr vorhanden. - Von der gotischen Anlage des 15. Jahrhunderts stammen noch der Unterbau des Turmes und die Grundmauern des Langhauses. - Die Kirche wurde im 18. Jh. umgebaut. - Der Chor 1908/09 nach Osten hin erweitert; Renoviert 1908.

Chor nicht eingezogen, mit einem Joch und Halbkreisschluß. Langhaus mit vier Jochen und ausspringendem Westturm. Sakristei südlich am Chor. Südlich am Langhaus ist ein kleiner barocker Anbau, ehemals Vorzeichen/Eingangsportal, heute Kriegergedächtniskapelle). Im Chor und Langhaus Tonnengewölbe mit großen Stichen und Gurtbögen. Eingang durch den Turm, spitzbogig. Der Turm verjüngt sich in sechs Geschossen fast unmerklich nach oben; Oberbau kurz, achteckig. Barocke Kuppel. Der Bau ist verputzt. Hochaltar: Von 1908 mit Verwendung von alten Rokokoteilen. Vier Säulen und zwei lebensgroßen Seitenfiguren, um 1750/60 – links Hl. Wolfgang, rechst Hl. Benno. Altarblatt Sankt Ulrich. Südlicher Seitenaltar: Rokoko. Zwei Säulen, statt Altarblatt gleichzeitige Holzfigur St. Sebastian. Zwei Seitenfiguren. Nördlicher Seitenaltar: Von 1909 gleichartig mit dem südlichen. Mit zwei Seitenfiguren aus der Mitte des 18. Jh. Kanzel von 1909. Im Langhaus zwei Gemälde in Medaillonform: Herz Jesu und Herz Mariä auf Leinwand in zierlichen Rahmen, um 1850. Holzfiguren: Im Langhaus. St. Ulrich, St. Benno als Bischof, in der Rechten Fisch, in der Linken Stab. Spätgotisch um 1500. Sankt Josef und Sankt Stanislaus (Stanislaus Koska), jeder mit dem Jesuskind. Holzbüsten auf Rokokosockel um 1750. Im Chor: St. Johannes von Nepomuk und Sankt Leonhard. Gleichzeitig mit den Büsten. Grabsteine: 1. Im Langhaus im Pflaster. Inschrift in gotischen Minuskeln: hie leit kilian pschahel der gestoben ist Anno dni m cccc l v III (= 1458) und hanns pschahel sein prueder den got genad. In der Mitte großes Wappen mit Helmzier; Wappenschild spitz, geschweift. Roter Marmor, H. 2,23, Br. 1,14 m. – 2. An der Südaußenseite der Sakristei: Pfarrer Michael Aufleger, † 1683 (?), Brustrelief des Verstorbenen, mit Kelch. Kalksandstein. H. 0,94, Br. 0,57 m. Monstranz. Silber; Fuß Kupfer, vergoldet, mit Silberauflagen. Getriebenes Rokokomuschelwerk. Unter der Lunula Pelikan, seitliche Engel, oben hl. Dreifaltigkeit. Gut. Mit Steinen besetzt. Beschauzeichen Landshut mit der Jahreszahl 1751, mit der Meistermarke IFS (= Johann Ferdinand Schmidt). Ziborium. Silber vergoldet. Ohne Schmuck. Ende des 17. Jahrhunderts, Beschauzeichen Dingolfing (Stadtwappen). Meistermarke AW (= Anton Wünhardt). Kelch. Silber, vergoldet. Getriebenes Bandwerk, Muscheln und Blumen. Um 1730/40. Beschauzeichen undeutlich. Meistermarke MOW.

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Treidlkofen - Geschichte

Zum 1. April 1971 werden Bonbruck, Bodenkirchen, Aich und Binabiburg mit Treidlkofen zur Gemeinde Bodenkirchen zusammengeschlossen.

Die Grabhügelfelder bei Treidlkofen

Auf einem flachen bewaldeten, schwach zergliederten Geländerücken zwischen Nebentälern der Bina (zwischen Binabiburg und Treidlkofen) liegt ein dreifach gegliederter Grabhügelkomplex mit zusammen 75 Grabhügeln in Nord-Süd-Anordnung. Die größte Grabhügelansammlung umfasst eine Ost-West-Ausdehnung von 160 m und 80 m in Nord-Süd-Ausdehnung. Hier befinden sich 58 zumeist gut erhaltene Grabhügel in außerordentlichen dichter Drängung, wobei sich die Hügel nicht nur berühren, sondern sich häufig wechselseitig überschneiden. Auffallend ist ferner, dass dieses Grabhügelfeld mit einer traubenartigen Ballung randseits unvermittelt abbricht und nicht wie sonst üblich - nach außen zu, allmählich abbricht. Beim Betrachten einer älteren Flurkarte fällt doch auf, dass das Gräberfeld genau zwischen zwei, vielleicht wichtigen Strassen oder Wege angelegt war, welche vielleicht als Grenze dienten.

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St. Ulrich - Hintergrund

althochdeutsch: Uodalricus Gedenktag katholisch: 4. Juli Gedenktag evangelisch: 4. Juli Name bedeutet: der an Erbgut Reiche (althochdeutsch) Bischof von Augsburg * um 890 in Wittislingen bei Dillingen in Bayern † 4. Juli 973 in Augsburg in Bayern

Ulrich, Sohn des alemannischen Gaugrafen Hubald von Dillingen und dessen Frau Thietburga, wurde für den geistlichen Stand bestimmt und studierte um 900 bis 908 im Kloster St. Gallen. 909 wurde er Kämmerer seines Onkels, des Bischofs Adalbero von Augsburg. Ulrich verkehrte aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen am Hof von König Heinrich I. und von Otto I., er beriet Fürsten, hielt Synoden ab, sorgte 926 für die Befestigung Augsburgs mit steinernen Mauern und verteidigte die Ansprüche des Bistums Augsburg.

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Peter Käser, Zenelliring 43 OT Binabiburg, 84155 Bodenkirchen, Tel: 08741 6999
Foto Peter Käser:
Die Rokoko-Konsolbüste des Heiligen Stanislaus Kostka in der Pfarrkirche Treidlkofen

Eine seltene Heiligenverehrung
Sankt Stanislaus Kostka in der Pfarrkirche Treidlkofen


Am 13. November wird nach dem katholischen Heiligenkalender das Fest Stanislaus Kostka gefeiert.
In der Ulrichs-Kirche von Treidlkofen befindet sich eine Halbfigur-Konsolbüste des heiligen Stanislaus
Kostka, wohl eine Seltenheit. Treidlkofen mit der Filiale Frauenhaselbach war eine relativ kleine
Pfarrei. In der Bistumsaufschreibung von 1823 hat die Pfarrei 64 Häuser und 342 Gläubige. Obwohl
die Pfarrei immer mit gutem Priesterpersonal besetzt war, war zu Ende des 18. Jhd. die Kircheneinrichtung
mehr als renovierungsbedürftig. Der Exjesuit (SJ) Pfarrer Josef Stanislaus Schmid schreibt in
sieben Punkten am 9. September 1784 an das Pfleggericht Vilsbiburg, über bedeutende Mängel in/an
der Treidlkofener Kirche, und um diese zu beheben. Die Folge ist, die Kirche wird im Rokokostil in
den Jahren 1784/89 neu ausgestattet. Wegen der Aufhebung des Jesuitenordens wurde Pfarrer Stanislaus
Schmid nach Treidlkofen versetzt und war hier vom April 1775 bis zum 15. April 1792. Dann
tauschte er mit dem Treidlkofener Pfarrer-Nachfolger Josef Nindl nach Dingolfing, war dortiger Benefiziat
und verstarb am 20. Februar 1794. Mit der Umgestaltung der Treidlkofener Kirche bekommt
der Vilsbiburger Bildhauer Johann Michael Wagner Aufträge und er gibt am 22. September 1784 ein
Angebot an das Vilsbiburger Pfleggericht, über zwei neue Altäre.
Die Ausstattung in der Treidlkofener Kirche folgt einem Bilder- und Figurenprogramm des Jesuitenordens,
welches der Exjesuit, Pfarrer Stanislaus Schmid 1784 umsetzte. Dazu gehören die Jesuiten
Ordensheiligen Franz Xaver, Aloisius von Gonzaga, Philipp Neri und Teresa von Ávila. Sie sind in
Medaillonmalereien im Auszug der Seitenaltäre, aber auch in einzelnen Medaillonbildern an den Seitenwänden
zu finden, schön gefasst. Der Jesuit und Namensvetter von Pfarrer Schmid, Sankt Stanislaus
Kostka befindet sich als Konsol-Büstenfigur an der Wand im Chor auf der linken Seite. Stanislaus
von Kostka ist Patron von Polen. Gestorben ist er mit 18 Jahren im Jahr 1568. Erkennbar ist er
mit den Attributen: Das Signum JHS auf der Brust, das Jesuskind im Arm. Stanislaus von Kostka
wurde am 9. November 1605 durch Papst Paul V. selig- und am 31. Dezember 1726 zusammen mit
dem Jesuiten Aloisius von Gonzaga durch Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen. 1729 ernannte ihn
selbiger Papst zum Patron der (studierenden) Jugend; 1926 bestätigte Papst Pius XI. ihn als Patron der
ganzen christlichen Jugend und der Studenten, 1991 schlug Papst Johannes Paul II. Stanislaus von
Kostka als Patron gegen AIDS vor. Philipp Neri
Die Aufhebung des Jesuitenordens (SJ) erfolgte 1773 durch Papst
Clemens XIV. auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und
Portugal. Bei den vorausgegangenen Angriffen auf den Jesuitenorden
spielten verschiedene Verschwörungstheorien eine große Rolle.
Der in der neuzeitlichen Kirchengeschichte einzigartige Vorgang
im Zeitalter der Aufklärung raubte dem Papsttum eine wichtige
Stütze. Am Kampf gegen die Jesuiten waren Aufklärer maßgeblich
beteiligt. Die Aufhebung des Ordens wurde 1814 von
Papst Pius VII. rückgängig gemacht. (Quelle: Wikipedia – Heiligenlexikon
– Jesuitenorden).
Die Pfarrkirche Treidlkofen ist tagsüber geöffnet, und es kann die
schöne Ausstattung und der am heutigen Tag verehrte polnische
Heilige, Sank Stanislaus Kostka besichtigt werden.
Ganzer Bericht im Internet: www.ulrich-johannes.de
(Pfarreiengemeinschaft Binabiburg/Frauensattling, Aich und
Treidlkofen).
Peter Käser