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"Ohne Plastik lebt's sich leichter!"

Bestseller-Autorin Nadine Schubert erzählte von ihrem Leben ohne Plastik

In Zusammenarbeit lud der Sachausschuss Erwachsenenbildung der beiden Pfarreiengemeinschaften Binabiburg/Aich und Bodenkirchen/Bonbruck, Nadine Schubert in den Spirklhof-Saal um von ihrem Leben ohne Plastik zu erzählen.

Schubert ist das Gesicht der Anti-Plastik-Bewegung. Die Journalistin war die erste, die das Problem Plastik in Deutschland zum Thema machte. Nach einem Fernsehbericht im Jahr 2013 sei ihr klar geworden, was die Menschheit der Natur und Tierwelt mit dem riesigen Plastikkonsum antue. Heute, zwei Bücher und sieben Jahre später, sind ihre Tipps gefragter denn je.

Die erste Umstellung im Hause Schubert war die von Tetrapaks und Plastikflaschen auf Getränkeflaschen aus Glas. Milch und Sahne kaufen die Schuberts ebenfalls nur noch in Glasbehältern und Wasser trinken sie grundsätzlich aus dem Hahn. Ihre Grundnahrungsmittel holen sie lose und unverpackt in einem nahe gelegenen Dorfladen. Backwaren im Stoffbeutel transportiert, spart Unmengen an Papiertüten. Käse und Wurst werden nicht mehr in Einwegverpackungen gekauft, sondern offen an der Theke, in von zu Hause mitgebrachten Dosen.

Die in beinahe allen Haushalten bereits vorhandenen Plastikbehälter empfiehlt Nadine Schubert jedoch nicht wegzuwerfen, sondern entsprechend ihrer Lebensdauer von bis zu 400 Jahren im Sinne der Nachhaltigkeit noch länger zu verwenden.

Ihr Wunsch nach Plastikvermeidung hat sie sich auch auf die Suche nach einem alternativen Umgang mit der Müllproblematik im Allgemeinen begeben lassen. Die Referentin plädierte dafür, Konsum, Verbrauch und vor allem auch das Wegwerfen radikal einzuschränken und viel mehr Dinge - von Handys über Stereoanlagen bis hin zu Flip-Flops - wieder zu reparieren statt diese einfach wegzuwerfen.


Im zweiten Teil des Vortrags gab die Autorin, wie auch in ihrem zweiten Buch "Noch besser leben ohne Plastik", zahlreiche Tipps und Anregungen, wie der nachweislich schädliche Kunststoff aus unser aller Leben zurückgedrängt werden kann. Der Fokus liegt dabei auf dem sogenannten Mikroplastik, das in vielen Produkten auftaucht, die wir täglich benutzen und deren Inhaltsstoffe wir ganz unbewusst über unsere Nahrung und den Wasserkreislauf wieder in uns aufnehmen. Ob in Lebensmittel, Duschgel, Putzmittel oder Kleidung, tagtäglich ist der Konsument mit Mikroplastik und weiteren unsichtbaren, gesundheitsschädlichen Stoffen konfrontiert.

Nadine Schubert fand, es sei höchste Zeit, sich davon zu befreien, und empfahl, im Kleinen mit Veränderungen zu beginnen. Frischkäse gebe es im Handel beispielsweise nur in Plastikverpackung. Doch könne man diesen aus Joghurt ganz leicht selbst herstellen. Auch durch kleine Veränderungen könne man schon viel bewirken.

Nadine Schubert hatte eine ganze Reihe an Empfehlungen auf Lager, die sofort und für jeden umsetzbar sind: Verzicht auf Coffee-to-go-Becher; Kauf von regionalem, saisonalem und vor allem unverpacktem Gemüse, Seife statt Flüssigseife, Nachfüllgrablichter in Gläschen statt der herkömmlichen Plastikvariante.

Die Autorin gab noch Tipps, Tricks und Rezepte zum Selbermachen. Man könne Waschmittel, Putzmittel, Kosmetik oder auch Pflegeprodukte problemlos zuhause mit kostengünstigen oder in der Natur vorkommenden Produkten herstellen.

Ein Blick in die Menge der am Thema Interessierten sowie zahlreiche Fragen aus dem Publikum gegen Ende des Vortrags zeigte, dass viele interessierte Bürger aus der näheren und weiteren Umgebung in den voll besetzten Spirklhof-Saal gekommen waren.